Was wir leisten
AMURT arbeitet direkt mit den Bedürftigen. Ein Projekt wird nicht am Schreibtisch entworfen. Bei der Planung unserer Projekte stehen die Bedürfnisse der Notleidenden immer ganz oben. Weitere Faktoren sind die personellen Möglichkeiten von AMURT, die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen und vor allem die zu erwartende finanzielle Unterstützung durch unsere Spender. Da die Finanzierung selten von Beginn an fest steht, erfolgt die Projektplanung in mehreren Schritten.
Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Projektländer. Die AMURT Länderverbände verfügen über eine sehr schlanke Administration, da sie die administrative Infrastruktur von AMURT (International) nutzen.
Wir sind sofort nach einer Katastrophe vor Ort. Und setzen unsere Arbeit auch nach der geleisteten Nothilfe fort und versucht langfristige und nachhaltige Projekte umzusetzen. Unsere Aktivitäten beinhalten:
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Katastrophenhilfe für Opfer von Naturkatastrophen, gewaltsamen Konflikten und Kriegen
Verteilung von Hilfsgütern wie Nahrungsmittel, Wasser, Kleidung und Medikamente sowie die Gewährleistung von medizinischer Versorgung. -
Rehabilitation/Wiederaufbau
Wiederaufbau von Häusern, Schulen, Versorgungszentren, Waisenhäusern und Gemeinschaftszentren sowie Rehabilitation von Fischereizentren. -
Entwicklungszusammenarbeit
Förderung der Landwirtschaft, Ausbildung, Wasserversorgung, Hygiene und Gesundheit, Mikrokredite, Capacity Building und Bereitstellung von psychologischer sowie sozialer Unterstützung für traumatisierte Opfer.
AMURT (International) versucht das LRRD Konzept in allen Programmen zu integrieren. LRRD steht für Linking Relief, Rehabilitation and Development - also, die Zusammenführung von Katastrophenhilfe, Wiederaufbauarbeiten und Entwicklungszusammenarbeit. Das Konzept kann folgendermaßen definiert werden: „Rehabilitationsprogramme, welche allmählich die Katastrophenhilfe ablösen, sollen die wirtschaftliche und soziale Situation stabilisieren und den Übergang zu einer mittel- und langfristigen Entwicklungshilfestrategie erleichtern” (Europäische Kommission, Kommunikation über LRRD, 1996).
Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung des Linking Relief, Rehabilitation und Development Konzepts ist unser Projekt im Südsudan.
AMURT hat seine Tätigkeit im Südsudan noch während des Krieges 1998 aufgenommen. In Nord Bahr el Ghazal unterstützte AMURT bereits über viele Jahre hinweg die Menschen mit Nahrung, Wasser und Medikamente. Seit 1998 ist das AMURT-Team vor Ort gewachsen und ist nun von der Katastrophenhilfe zur Entwicklungshilfe übergegangen, um die wirtschaftliche und soziale Lage der Bedürftigen zu stärken. In Zusammenarbeit mit großen UN-Organisationen, der Japanischen Entwicklungs-Kooperation (JICA), USAID und der Europäischen Kommission unterstützt AMURT nun das Schulsystem, verfolgt ein Nahrungssicherungsprogramm, stärkt das Kleingewerbe und forciert Wasser-, Hygiene- und Gesundheitsaktivitäten.
Katastrophenhilfe
Jedes Jahr sind über 250 Millionen Menschen von verheerenden Naturkatastrophen und rund 30 Millionen Menschen von gewaltsamen Konflikten betroffen. Besonders arme Länder verzeichnen am häufigsten Gewaltkonflikte. AMURT Mitarbeiter, Spender und Freiwillige verfolgen alle das gleiche Ziel: humanitäre Hilfe leisten.
AMURT hat sich dem Verhaltenskodex des internationalen Verbandes des Roten Kreuzes und der Roten Halbmond Gesellschaften verschrieben:
- Der humanitäre Gedanke steht ganz oben;
- Hilfe wird unabhängig von Rasse, Glauben oder Nationalität der Bedürftigen und ohne jegliche andere Unterscheidung geleistet. Hilfe wird nur auf Basis der Not geleistet;
- Hilfe darf nicht für das Verfolgen von speziellen politischen oder religiösen Zwecken missbraucht werden;
- Hilfe darf nicht als Instrument der Außenpolitik verwendet werden;
- Kultur und Bräuche der Bedürftigen/ Notleidenden müssen respektiert werden;
- Die Entstehung von Katastrophenhilfeteams auf lokaler Basis muss gefördert werden;
- Die lokale Bevölkerung soll in das Management der Hilfsmaßnahmen eingebunden werden;
- Hilfe soll darauf abzielen, die Verletzlichkeit für weitere Katastrophen zu reduzieren und die Grundbedürfnisse langfristig zu befriedigen;
- Wir tragen Verantwortung sowohl gegenüber den Bedürftigen/ Notleidenden als auch gegenüber unseren Spendern und Geldgebern;
- Bezüglich unserer Informations-, Öffentlichkeits- und Marketingaktivitäten respektieren wir die Ehre der Katastrophenopfer.
Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit
AMURT verfolgt in all seinen Entwicklungsprogrammen das Ziel der Nachhaltigkeit. Die nachhaltige Entwicklung besteht aus drei Komponenten - nämlich ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt und ökonomisches Wirtschaften in allen Programmen.
Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit heißt: die Anstrengungen der Bevölkerung des Entwicklungslandes darin zu unterstützen ihre Lebensqualität zu verbessern. Speziell gefördert werden wirtschaftliche Aktivitäten, wie das Handwerk, der Handel und die Landwirtschaft. Die Lebensbedingungen sollen verbessert werden, ohne dabei das ökologische Gleichgewicht zu zerstören. Außerdem verfolgt die nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit das Ziel, Grundbedürfnisse wie Nahrung, medizinische Versorgung, Unterkunft und Bildung durch eigene Anstrengungen der Bevölkerung zu befriedigen. Die Menschen sollen durch Hilfe zur Selbsthilfe unabhängig und eigenständig werden.
Frauen
Der Ansatz des Genderbewusstseins hat sich in allen Programmen von AMURT etabliert. Strategische Gender Bedürfnisse sind jene, welche Frauen aufgrund ihrer untergeordneten Rolle in der männlich dominierten Gesellschaft erfahren. Diese Bedürfnisse verändern sich je nach Situation. Werden strategische Genderbedürfnisse befriedigt, hilft es eine Gleichstellung der Frau zu erreichen und verändert dadurch deren traditionelle, untergeordnete Rolle.
In diesem Bereich konzentriert sich AMURT besonders auf die Ausbildung von Mädchen und Frauen, fördert Kleinkredit-Programme und das Bewusstsein gegenüber Gesundheit und Hygiene. Diese Aktivitäten ermöglichen den Frauen lesen und schreiben zu lernen, gesünder zu leben und ihre Kinder und sich selbst zu versorgen.
Kinder
Allen Kindern auf der Welt sollten die gleichen Möglichkeiten zur Entwicklung geboten werden. Die Möglichkeit unser ganzes Potential zu nutzen, um unsere physischen, intellektuellen und spirituellen Bedürfnisse zu befriedigen ist ein fundamentales Menschenrecht. Die “Children’s Right Charter” der Vereinten Nationen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch haben wir noch immer einen langen Weg vor uns.
AMURT hat versprochen sich für die Erfüllung dieser Rechte einzusetzen und hat spezielle Programme für Kinder umgesetzt. Wir versorgen Kinder mit Unterkunft, Nahrung und Bildung.